Meine Vita

Um meine Vita zu verstehen

ist es wichtig die Spiral Dynamics zu kennen - die psychologischen Bewusstseinsstufen des Menschen. Denn mein Werdegang ist von diesen vollkommen unterschiedlichen Sichtweisen und Identitäten geprägt.

Eine vollständige Erklärung zu den Spiral Dynamics habe ich in diesem Artikel verfasst. Die prägenden Bewusstsseinstufen meines Erwachsenenlebens waren und sind:

  • Orange: Erfolgs-Bewusstsein (Werte: Karriere, Erfolg, Materialismus, Wissenschaft, Medien, Leistung, Kapitalismus, Rationalität)

  • Grün: Umwelt-Bewusstsein (Werte: Ökologie, Gesundheit, Tierschutz, Spiritualität, alternative Lebensmodelle, alternative Medizin, alternative Medien, Gemeinschaft, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Harmonie, Fürsorge, Achtsamkeit, Weiterentwicklung, Lebensentfaltung)

  • Gelb: Integrales Bewusstsein (Werte: Entwicklung von Systemen, Integration verschiedener Modelle, Flexibilität, Verantwortung, Ganzheitlichkeit, Selbstreflexion, Transdisziplinarität, Potenzialentfaltung, Mut, Authentizität, Innovation, Ethik, Integrität, Bescheidenheit, Balance, tiefe Einsichten, Interdependenz)

Identität: Orange

In der Retrospektive erkenne ich, dass mein gesamtes Leben von Bindungstrauma geprägt war. Das hat sich deutlich in meiner Identität im orangenen Bewusstsein gezeigt.

Durch eine starke Stolz-Verzerrung (in diesem Podcast spreche ich darüber) habe ich versucht meinen Selbstwert über “orangene Werte” zu erhöhen: Bodybuilding, Kampfsport, Karriere, Konsum und Materialismus.

In dieser Phase meines Lebens hat sich mein Bindungstrauma durch Egozentrik ausgedrückt. Außerdem haben sich durch nicht integrierte Gefühle wie Scham, Schuld, Wut oder Trauer toxische Verhaltensweisen entwickelt.

Wutanfälle, Arroganz, Härte, emotionale Kälte. Aber auch Verlustangst und emotionale Abhängigkeit waren damals bereits ein Thema in meinem Leben.

Natürlich hatte ich noch gar keine Ahnung, dass so etwas wie “Bindungstrauma” überhaupt existiert und dass meine Kindheit mein Denken, mein Verhalten und meine Gefühle prägte.

So versuchte ich über viele Jahre hinweg meinen angeschlagenen Selbstwert (v.a. durch jahrelanges Mobbing und schwere familiäre Verhältnisse) im Außen zu retten - ohne den eigentlichen Gefühlen zu begegnen.


Natürlich bemerkte ich, dass mein Verhalten eine Schneise der Verwüstung durch mein Leben zog. Und ich war auch reflektiert genug, mich selbst zu fragen: “Was ist denn los mit mir?” - Aber eben ohne eine Antwort zu bekommen.

Mit reiner Willenskraft und dem Willen zur Veränderung hat sich auf jeden Fall nichts verändert. Wenn ich zuhause mal wieder wütend wurde, mich entschuldigte und sagte, es würde nie wieder vorkommen, dann meinte ich das auch so. Aber die alten Strukturen waren zu stark.

Dann wurden meine Ängste immer präsenter. Ich befand mich irgendwann 24-Stunden im Angstzustand. Existenzielle Ängste, gepaart mit Verlustangst und Sozialphobie. Mein Leben war dadurch natürlich stark eingeschränkt.

Allerdings war ich zu stolz, um mit jemandem darüber zu sprechen. Daher behielt ich meine Gefühle für mich. So wurde das Bindungstrauma natürlich nie adressiert.

Identität: Grün

Irgendwann muss mein System begriffen haben, dass ich mit Sport, Arbeit und Materialismus nicht weiter komme. Ganz plötzlich interessierte ich mich für ganz andere Dinge.

Statt die BILD zu lesen, PlayStation zu spielen und meinen Körper zu optimieren, begann ich Interesse für andere Dinge zu entwickeln:

Gesundheit, Nahrungsergänzungsmittel, Verschwörungstheorien, vegane Ernährung, Meditation, Spiritualität, usw.

Ich dachte wirklich, dass ich den Weg aus meinem Leiden nun gefunden hätte.

Ich ernährte mich von veganer Rohkost, reinigte meinen Darm, machte Entgiftungskuren und vieles mehr. Doch mein Bindungstrauma blieb natürlich weiterhin unangetastet. Die Stolz-Verzerrung verschob sich nur auf andere Objekte.

Dann eröffnete ich meinen ersten YouTube-Kanal. Ich sprach über Ernährung, Gesundheit, alternative Medizin, Verschwörungstheorien, Spiritualität und mehr. Und in kurzer Zeit bekam mein Kanal viel Aufmerksamkeit. Ich war als Sprecher bei Kongressen, schrieb ein Buch über Parasiten im Menschen und vernetzte mich in der Szene. Meine Stolz-Verzerrung freute sich - mein Selbstwert stieg (vermeintlich).

Doch es gab auch Gegenwind. Ärzte, Wissenschaftler, Pharma-Unternehmer und weitere Menschen aus dem orangenen Bewusstsein kritisierten mich für meine unwissenschaftliche Herangehensweise und undifferenzierte Meinungsäußerung. Heute weiß ich: zurecht! Denn auch wenn ich nur gute Intentionen hatte, der Menschheit helfen wollte, war da ja noch mein Bindungstrauma.

Und das zeigte sich bei meiner unbedarften Arbeit als “Gesundheits-Influencer”, aber auch in meinen Beziehungen. Meine erste Ehe zerbrach und ich geriet durch meinen niedrigen Selbstwert und meine Stolz-Verzerrung in eine toxische Beziehung, die mich (fast) zerstörte. Durch diese Verbindung wurde ich komplett auf mein Trauma zurückgeworfen.

Zum ersten Mal im Leben litt ich so stark, dass es unmöglich war einfach so weiterzumachen.

Deswegen versuchte ich alles, um eine Lösung für mein Leiden zu finden. Spirituelle Praktiken, hinduistische Praktiken, Schamane, Geistheiler, Non-Dualität, Hypnosetherapie, Verhaltenstherapie, Psychotherapie, freie christliche Gemeinde, Gestalttherapie, Familienaufstellung, Heilgeräte, Dualseelen-Coaching, u.v.m.

Nichts half! Ich war am Ende meiner Kräfte, vollkommen verzweifelt. Schaute ein Narzissmus-Video nach dem Nächsten, las Bücher über das “innere Kind”. Aber es veränderte sich nichts. Ich war in dieser toxischen On-Off-Dynamik “gefangen” und es gab für mich keinen Ausweg mehr. Außer vielleicht der Freitod? Tatsächlich hatte ich darüber nachgedacht.

Aber dann stieß ich auf das Thema “Bindungstrauma”. Für mich war sofort klar: “Das ist es”. Also habe ich mich exzessiv mit dem Thema beschäftigt und Therapie in Anspruch genommen. Auch wenn mein Bindungstrauma dadurch nicht geheilt war, zumindest war ich in die Lage versetzt unter größten Anstrengungen die toxische Verbindung endlich endgültig zu lösen.

Identität: Gelb

Das große Leiden hatte mich über den Tellerrand der “Bewusstseinsstufe Grün” schauen lassen. Ich bemerkte eine neue Denkweise: Gelb (hier ausführlich beschrieben).

Langsam baute ich mein Leben wieder auf. Gründete eine erfolgreiche Firma im Gesundheitssektor, lernte eine neue Frau kennen. Mein Bindungsmuster hatte sich schon soweit verändert, dass ich eine “gesunde”, kommunikationsfähige, bindungsfähige und kontaktfähige Frau anzog.

Gerade in der Anfangszeit bestand unsere Verbindung zum Großteil aus gemeinsamer Traumaarbeit. Wir triggerten uns und arbeiten in diesem Heilungsraum unsere Muster ab.

Das Bindungstrauma löste sich mehr und mehr. Ängste verabschiedeten sich, Sicherheit kam ins System, die Wunden aus der Kindheit und der toxischen Beziehung heilten.

Meine Stolz-Verzerrung brach auf und die dahinter liegenden Gefühle von Scham, Schuld und Trauer zeigten sich und konnten integriert werden. Genauso wie die Wut. Ich war ein neuer Mensch.

Eigentlich war jetzt alles gut. Aber dann kam der “Call”.

Meine Firma wurde immer erfolgreicher und ich wusste, dass ich auf kurz oder lang vermögend sein werde. Doch aus dem “gelben Bewusstsein” schien das gar nicht erstrebenswert.

Ich wusste, dass ich nichts machen konnte, nur weil es Geld bringt. Ich interessierte mich auch gar nicht mehr für “Gesundheitsprodukte”. Mein Interesse lag nur noch bei der Traumaheilung. Klar - das ist das Einzige, was wirklich bei mir funktioniert hatte. Traumaheilung hatte mein Leben gerettet. Und nicht die vielen Gesundheitsprodukte, die mich sicherlich über 100.000 EUR in meinem Leben gekostet haben.

Also habe ich irgendwann eine Entscheidung getroffen: Ich werde Traumatherapeut. Meine Frau bestärkte mich darin diesen Schritt zu gehen - den Schritt ins Ungewisse. Und ich habe ihn bis heute nie bereut.

Menschen zu helfen, wirklich zu helfen, fundamental zu helfen, ist das Wundervollste, was es für mich gibt.

Mein ganzes Wissen über Traumaarbeit habe ich schließlich in der Deep-Connect-Methode zusammengefasst. In einem System, in welchem alle Ebenen von Bindungstrauma auf direkte Weise adressiert werden.

Möchtest du jetzt noch mehr über mich wissen?

Dann hör dir gerne hier meinen Podcast über meinen Weg aus der Stolz-Verzerrung an.

In diesem Podcast spreche ich über meinen Werdegang und gebe persönliche Inhalte in mein Leben vor der Traumaarbeit.