Die drei größten Fehler von Traumatherapeuten

Ich werde in letzter Zeit vermehrt von Traumatherapeuten kontaktiert, die mich nach meiner grandiosen Erfolgsquote befragen.

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Therapeuten in der Regel einen von drei fatalen Fehlern in ihrer Therapie begehen.

Dadurch wird der Klientenerfolg vollständig zu Nichte gemacht.

1. Sie lassen sich aufs Glatteis führen

Wenn man Menschen mit Trauma wirklich helfen möchte, dann ist es entscheidend, dass man die einzelnen Defensivstrukturen sofort erkennt und nicht darauf einsteigt.

Es gibt z.B. den "Konfliktinszenierer". Dieser wird versuchen den Traumatherapeuten in Diskussionen zu verwickeln oder herauszufordern.

Er versucht damit unbewusst die Traumatherapie zu sabotieren. Die Aufgabe des Therapeuten ist sich nicht mit seinem Ego im Prozess zu bewegen und als eine Konfliktperson oder Diskussionspartner nicht zur Verfügung zu stehen.

Eine andere Struktur ist der "Dominante". Dieser Typus wird stets versuchen die Oberhand in der Traumatherapie zu behalten. Er wird sogar versuchen die Therapie selbst zu lenken.

Das darf der Therapeut natürlich nicht zulassen. Und das tut er, in dem er immer ein klein wenig dominanter als der Klient ist.

Der Therapeut muss also zumindest grundsätzlich dazu in der Lage sein extrem dominant zu sein. Aber dies nur nutzen, wenn es unbedingt sein muss.

Der Traumatherapeut muss feinfühlig genug sein, von Anfang an zu erkennen, welches Maß an Dominanz erforderlich ist und maximal empathisch sein.

Eine andere Struktur ist die "Mitleidsstruktur" - eine Form der Manipulation. Der Klient wird weinen und einfordern, dass der Therapeut ihn gefälligst trösten soll. Das wird dem Klienten allerdings überhaupt nicht helfen.

Im Gegenteil. Die kindlichen Defensivstrukturen zu bedienen wird in einem garantierten Misserfolg in der Traumatherapie enden.

Es gibt noch einige weitere Strukturen, die einen Traumatherapeuten aufs Glatteis führen können. Da wäre zum Beispiel der "Autonomietyp" zu nennen.

Dieser wird sich in der gemeinsamen Arbeit irgendwann zurückziehen. Die Aufgabe des Therapeuten ist das nicht zuzulassen. Es geht darum dem System des Autonomen beizubringen, dass er heute nicht "zu viel" ist.

Dass er proaktiv in Kontakt gehen kann. Und dass das absolut sicher ist.

Überhaupt geht es darum dem System zu beweisen, dass die Defensivstrukturen nicht mehr nötig sind. Es ist nicht nötig über Konflikte zu sabotieren. Es ist nicht nötig dominant zu sein. Es ist nicht nötig Mitleid zu erzeugen.

Aber das können wir dem Klienten nur beibringen, wenn wir seine Struktur verstehen und nicht darauf einsteigen.

2. Sie denken sie könnten jedem helfen

Meine Erfolgsquote kommt nicht daher, dass ich jedem Menschen auf der Welt aus seinem Leid helfen kann. Sondern, dass ich vor der Zusammenarbeit mit einem Klienten gewissenhaft evaluiere, ob ich wirklich vollständig und abschließend helfen kann.

Ein entscheidender Teil der Traumatherapie muss das Vorgespräch, bzw. Kennenlerngespräch sein. In diesem muss der Traumatherapeut dazu in der Lage sein zu erkennen, ob er die Therapie erfolgreich zum Abschluss bringen wird.

Wir benötigen in der Therapie zum Beispiel einen Zugang zum "erwachsenen Ich-Kern". Wenn dieser aber beispielsweise durch eine psychiatrische Erkrankung nicht erreicht werden kann, dann ist der Klient leider abzulehnen und an einen Psychiater zu verweisen.

Ein weiterer Grund einen Klienten abzulehnen ist, wenn die Sympathie nicht auf beiden Seiten stimmt. Der Klient passt dann besser zu einem anderen Therapeuten, mit der er in Resonanz geht. Man arbeitet mit dem Klienten über einige Monate eng zusammen.

Wenn nicht ausreichend Sympathie vorhanden ist, dann wird sich das zwangsweise negativ auf das Therapieergebnis auswirken.

Weiterer relevanter Faktor ist: möchte der Klient überhaupt Traumatherapie durchführen?! Wenn der Klient noch unsicher ist, dann gib ihm Zeit, statt ihn zu einer Therapie zu überreden.

Ich persönlich arbeite nur mit Klienten, die sich zu 100% sicher sind, die Therapie mit mir durchführen zu wollen.

Dazu gebe ich dem Klienten in einem oder gelegentlich auch mehreren Vorgesprächen den Raum alle seine Fragen zu stellen und die sorgenvollen Ideen abzufragen.

Denn häufig können traumatisierte Menschen weniger gut vertrauen. Und das Vertrauen kann gestärkt werden, wenn von Anfang an offene Kommunikation möglich ist

3. Sie führen Gespräche mit dem Klienten

"Gespräche" sind das Gegenteil von Traumatherapie. Denn damit umschifft der Klient - natürlich unbewusst - die Ebenen, um die es wirklich geht:

  • Mentale Ideen und Projektionen

  • Gefühle und Emotionen

  • Wahrnehmungen im Körper

Natürlich möchten uns die meisten Klienten von ihrem Tag oder etwas über andere Menschen erzählen. Doch das ist eine Regulationsstrategie.

Unsere Aufgabe als Traumatherapeut ist das nicht zuzulassen. Auch wenn es für Unmut beim Klienten sorgt. Denn auf der Ebene eines Gespräches verändert sich rein gar nichts.

Viele Menschen fragen mich, warum ich mit meinen Klienten in der Regel in zwei bis drei Monaten komplett durch bin. Während andere Therapeuten mehrere Jahre dafür brauchen.

Der Hauptgrund ist, dass ich die Zeit für echte Traumaarbeit nutze, in der andere Therapeuten Gespräche mit ihren Klienten führen.

Wenn du jetzt Interesse auf eine echte Traumatherapie bekommen hast, dann kannst du dich gerne hier für ein unverbindliches Kennenlerngespräch bewerben:

Wenn aktuell keine Plätze für das Beratungsgespräch frei sind, rate ich dazu, dass du dich schnellstmöglich einträgst. Denn je eher dein Name auf der Liste erscheint, desto eher rückst du nach.

Alexander Bohley

hilft Menschen aus Bindungs- und Entwicklungstrauma

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